20.06.2023

Landesverband Amateurtheater zeichnet Carsten Dittrich aus

Der Oberkircher Puppenspieler Carsten Dittrich jongliert derzeit mit vielen Bällen. Für sein selbst geschriebenes Stück "Dracula" hat er jetzt einen begehrten Theaterpreis eingeheimst.

Mit seinem neuen Engagement bei der Pforzheimer Marionettenbühne Mottenkäfig hat der Oberkircher Carsten Dittrich den begehrten Lamathea-Preis in der Kategorie Figurenspiel gewonnen – mit dem selbst geschriebenen Stück „Dracula – Tote leben länger“, bei dem er auch Regie führte. Der Preis wurde in seltener Einigkeit vom künstlerischen Gremium bestimmt.

Carsten Dittrich ist Autor und Regisseur des preisgekrönten Stücks

„Ich bin wahnsinnig stolz auf das Spieler-Sprecherensemble, das Technik-Team und Matthias Hänsel (Ausstattung) für die enorme Spielfreude und die tolle Arbeit. Auch für mich ist das eine schöne Bestätigung, wurde der Text doch in einer für uns Künstler sehr schweren Zeit geschrieben, in der mir selten nach Lachen, geschweige denn nach dem Scheiben lustiger Texte zumute war. Aber Aufgeben war keine Option. Der Kampf auch mit mir selbst hat sich gelohnt“, freute sich Carsten Dittrich mit dem Team der Marionettenbühne.

„Es ist ein starkes Comeback: Die Amateurtheater BW zeigen hier eindrücklich, dass Sie auch über eine Pandemie hinweg ausgezeichnete Produktionen erarbeiten. Aus den Herausforderungen gestalten Sie neue Wege und Möglichkeiten und tragen so zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst honoriert mit diesem Preis –  mit 2000 Euro für die Gruppe – dieses künstlerische und gesellschaftliche Engagement“, so Kunststaatsekretär Arne Braun. Überreicht wird der Preis im November. 

Dracula wandert nach London aus

Die Zuschauer des Stücks werden nicht nur ins Theaterleben eingeführt, sondern auch ins ferne Transsylvanien. Dort treffen sie auf den Inbegriff des Bösen: Graf Dracula, alias Nosferatum alias Vlad Tepes, alias acta est.

Draculas Gier nach But ist unermesslich. Und genau das ist sein Problem. Denn in die tiefen, undurchdringlichen Wälder Transsylvaniens verirrt sich kaum noch ein argloser Tourist. Seine Kräfte schwinden. Ein Domizilwechsel scheint unausweichlich. In London will er sich ein neues, untotes Leben aufbauen. Aber dort fangen die Probleme  erst richtig an, denn ein Vampir ist, oder vielmehr war, auch nur ein Mensch.  Eine rabenschwarze Grusel-Komödie nach dem Horrorbestseller von Bram Stoker mit Live-Musik, Sprechern, Handpuppen und Marionettenspielern.

Dittrich engagiert sich auch in Pforzheim

Pforzheim wird ein weiterer Standort von Dittrichs künstlerischer Arbeit werden – neben seinem eigenen Theater Fiesemadände und seiner Tätigkeit als Spieler und Regisseur bei der Karlsruher Marotte. Ab Herbst wird er gemeinsam mit Anke Scholz ein kleines, feines Theater im Areal  des Pforzheimer Stadtmuseums leiten – als Nachfolger des bekannten Figurenspielers Raphael Mürle.